Donnerstag, 31.10.2024
"Gitterroste made in Germany" ein Bericht im metallbau Magazin
Wie das Familienunternehmen Seppeler mit Sonderanfertigungen neue Märkte erschließt. Ein Interview mit Jens Ulbrich, dem neuen Geschäftsbereichsleiter der Seppeler Gitterroste.
Autos, Maschinen und natürlich Bier: Made in Germany wird weltweit als Qualitätssiegel geschätzt. Auch in Australien. Was das mit Gitterrosten zu tun hat? Ganz einfach - Gitterroste aus Deutschland kommen mittlerweile selbst in Down Under zum Einsatz. Nur ein Beispiel ist das größte Wasserkraftwerk des Landes, in dem maßangefertigte Gitterroste der Seppeler Gruppe verbaut sind. Von seinen Standorten in Gütersloh und Salzkotten aus erschließt das traditionsreiche Familienunternehmen aber nicht nur international neue Märkte. Vor allem im heimischen Deutschland werden die Seppeler Gitterroste immer stärker nachgefragt. Zeit, sich die Entwicklung des Unternehmens einmal genauer anzuschauen.
Was erwarten unsere Kunden? Welche Lösungen werden wichtig und wie können wir besser sein als der Wettbewerb? Wenn Jens Ulbrich Antworten auf diese und ähnliche Fragen erhalten möchte, gibt er keine Studie oder Analyse in Auftrag. Er spricht einfach mit denen, die es wissen müssen: den Kunden selbst. „Natürlich betreiben auch wir Marktforschung“, erklärt der Geschäftsbereichsleiter der Seppeler Gitterroste. „Viel wichtiger ist uns aber der direkte Austausch mit all jenen, die unsere Produkte letztendlich nutzen.“ Und das sind einige.
Gitterroste sind Allroundtalente
Denn Gitterroste der Firma Seppeler sind mittlerweile in ganz verschiedenen Branchen im Einsatz. Neben Schlossern und Stahlbauern setzen auch Betriebe aus der Landwirtschaft oder dem Energiesektor auf die Seppeler-Produkte. Selbst in Sportstadien bilden die Gitterroste das Fundament für Zuschauertribünen oder Treppen. Was also sind die Erwartungen, die so verschiedene Kunden an einen Hersteller moderner Gitterroste haben? Die Antwort sei branchenübergreifend oft die gleiche: „Hohe Qualität der Roste sowie hohe Lieferqualität. Seid schneller, termintreuer und zuverlässiger als der Wettbewerb“, so Jens Ulbrich. Klingt simpel, ist es aber nicht.
Form und Funktion in Perfektion
Gerade die Herstellung von Sonderanfertigungen ist äußerst komplex. So müssen bereits vor der eigentlichen Produktion statische Vorgaben definiert, berechnet und anschließend perfekt umgesetzt werden. „Da die Gitterroste später hohen Belastungen standhalten müssen, sind selbst kleinste Abweichungen oder Fehler fatal“, erklärt Jens Ulbrich. Stabile, langlebige und rutschfeste Gitterroste sind dabei längst nicht genug. Die Ansprüche der Kunden sind mittlerweile höher und so spielt auch die Ästhetik der Gitterroste eine entscheidende Rolle. „Architekten und Bauherren verwenden unsere Gitterroste gerne als Designelemente, die optische Akzente setzen und Gebäude optisch aufwerten“, so Ulbrich. „Unsere Spezialitäten sind deshalb verzinkte und beschichtete Gitterroste, die als maßgeschneiderte Sonderanfertigung echte Unikate sind und hohe optische Anforderungen erfüllen.“ Genau wie die Herstellung selbst, wird auch die Veredelung der Gitterroste innerhalb der Seppeler Gruppe abgedeckt.
Regional verankert, global auf Kurs
Damit die Vielseitigkeit und Qualität der Gitterroste auch in Zukunft gewährleistet ist, setzt Seppeler bei der Produktion auf Made in Germany. „Unsere Standorte in Gütersloh und Salzkotten sind und bleiben das Herzstück unseres Geschäftsbereichs“, betont Jens Ulbrich. Das hat auch historische Gründe, denn beide Standorte wurden durch Akquisitionen Teil der Seppeler Gruppe und firmierten ehemals unter den Namen Helling+Neuhaus und Thöne Metallwaren. Da beide Unternehmen in der Vergangenheit hauptsächlich nördlich des „Weißwurstäquators“ aktiv waren, sind die Seppeler-Gitterroste vor allem in dieser Region bekannt. Bisher. Denn mittlerweile hat sich die Qualität der Seppeler-Produkte auch in Süddeutschland herumgesprochen, wo in vielen Branchen der Bedarf an Gitterrosten wächst. „Wir können diesen Bedarf bedienen und werden uns zudem auch international breiter aufstellen“, so Jens Ulbrich. Das eingangs erwähnte Projekt in Australien sei nur ein Beispiel von vielen.
Die Branche ist im Wandel
Ein Grund für die Expansion sind die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Metallbranche steht. Schwächelnde Absatzmärkte, ein starker Kostendruck und der allgegenwärtige Fachkräftemangel betreffen jedes Unternehmen. „Der Markt stagniert, aber wir sehen eine Menge Potenzial für uns“, erklärt Ulbrich. „Wir blicken daher optimistisch in die Zukunft.“ Zudem investiere Seppeler eine Menge in neue Technologien, die Digitalisierung und die Prozessoptimierung, durch die das Unternehmen bei gleichbleibend hoher Qualität noch kosteneffizienter und nachhaltiger produzieren könne. „Die Branche befindet sich im Wandel und genau diesen Wandel werden wir so aktiv mitgestalten – in Deutschland und darüber hinaus.“