Lifting? Nicht nötig!
Ob in Tokio, Prag oder Las Vegas: Nachbauten des Pariser Eiffelturms gibt es viele. Seit kurzem existiert auch ein Eiffelturm im polnischen Głuchów – und der macht deutlich weniger Arbeit als das Original.
Waren Sie schon mal in Paris? Jede Wette: Sie waren auch am Eiffelturm, oder? Ist man in der „Stadt der Liebe“, führt kein Weg an der 129 Jahre alten „eisernen Dame“, wie der Turm liebevoll genannt wird, vorbei. Das französische Wahrzeichen gilt als Meisterstück der Ingenieurskunst und hat seit jeher Nachbauten angeregt, so auch im polnischen Głuchów. Gerade mal drei Meter hoch, hat dieses Exemplar dem Original Entscheidendes voraus: Es ist verzinkt.
Alle sieben Jahre müssen rund 25 Maler die 250.000 Quadratmeter Stahl des Pariser Originals von Taubendreck säubern und neu anstreichen. Anderthalb Jahre dauert das. Kosten: circa 4 Millionen Euro. Der polnische Turm braucht solche Wartungsmaßnahmen nicht: Eine Verzinkung schützt ihn rund 100 Jahre vor Korrosion. Diese kann beispielsweise durch Taubendreck verursacht werden.
Die Verzinkung war jedoch eine Herausforderung: „Wir mussten aufpassen, dass sich die filigrane Struktur nicht im 450 Grad Celsius heißen Zinkbad verzieht“, erklärt Krzysztof Demendecki, Geschäftsbereichsleiter des Standortes Częstochowa. „Dank Fingerspitzengefühl und Erfahrung hat aber alles gut funktioniert.“ Durch eine optimierte Vorbehandlung und die Schnelligkeit des Tauchvorgangs können die Kollegen selbst solche Strukturen meistern.
Den Eiffelturm in Głuchów hat übrigens das Unternehmen Agrojanex für sein Firmengelände gebaut. Neben Stahlkonstruktionen stellt die Firma Maschinen für Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft her. Das Wahrzeichen nachzubauen, gehörte also nicht gerade zum Kerngeschäft – ein interessanter Auftrag war es allemal.
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