STANDORT GENTHIN STELLT SICH NEU AUF

Der Bau ist abgeschlossen: Im April hat Seppeler die neue Feuerverzinkung Genthin in Betrieb genommen. Sie ist eine der modernsten und nachhaltigsten Anlagen ihrer Art – mit deutlich erweitertem Produktspektrum – und agiert künftig unter dem Namen Seppeler Feuerverzinkung Genthin GmbH & Co. KG.

Genthin

Optimaler Korrosionsschutz – für jedes einzelne Produkt. Das ist das Ziel unserer Arbeit. Damit wir weiterhin die individuellen Wünsche unserer Kunden passgenau und in höchster Qualität umsetzen können, haben wir am Standort Genthin eine komplett neue Feuerverzinkung gebaut, die zusammen mit unserer Anlage in Holdorf Maßstäbe setzt. Genthin wird ab sofort nicht nur mit modernster Technik und einem mit 13 Meter Länge deutlich größeren Kessel arbeiten, sondern auch ein wesentlich breiteres Produktportfolio anbieten.

Mobilitätswende sorgt für Aufträge

Damit schließt der Standort eine Lücke, die durch politisch-gesellschaftliche Veränderungen und damit einhergehende Auftragseinbrüche vonseiten der Windenergie entstanden ist. Denn in den Jahren 2019 und 2020 ging in Deutschland der Ausbau von Windkraftanlagen dramatisch zurück. „Das hat in manchen Verzinkereien einen luftleeren Raum hinterlassen. Wir können den Rückgang aber gut auffangen – beispielsweise durch die deutlich gestiegene Nachfrage für Verkehrsleittechnik wie Leitplanken und Lärmschutzwände“, sagt Betriebsleiter Mario Matthies. Für Letztere brauche es jedoch den wesentlich größeren Verzinkungskessel, denn: „Im Zuge der Mobilitätswende sind auch die Maße der Lärmschutzwände gewachsen. Früher konnten wir den Bedarf mit unserem Acht-Meter-Kessel bedienen, das geht mittlerweile nicht mehr.“

Das neue Werk liegt direkt am Elbe-Havel-Kanal.

17.800 m²
Fläche

nimmt die neue Feuerverzinkung Genthin ein, davon sind 5.800 überdacht.

Neubau auf höchstem Stand der Technik

Gut also, dass sich der Standort gerade jetzt für die Zukunft neu aufstellt. Auf knapp 18.000 Quadratmeter Fläche ist eine völlig neue, hochmoderne Feuerverzinkung entstanden, die nach höchsten Qualitäts-, Umwelt-, Energie- und Sicherheitsstandards arbeitet. „Wir verfügen über eine Leitstandstechnik auf neuestem Stand, über effiziente und automatisierte Prozessabläufe und modernste Transporttechniken wie Hub- und Senkstationen sowie Brücken- und Verteilerkräne. Die Vorbehandlung und der Kessel sind komplett eingekapselt, außerdem arbeiten wir mit einem Säurewäscher“, berichtet Michael Richter, der Leiter der Anlagen- und Verfahrenstechnik der Seppeler Holding. Im neuen Kessel können bis zu vier Tonnen schwere Bauteile bearbeitet werden – bei einem Rohgutdurchsatz von 16 Tonnen pro Stunde.

Geschlossene Stoffkreisläufe, eine mehrstufige Wärmerückgewinnung und eine Photovoltaikanlage sorgen dafür, dass am neuen Standort nicht nur wirtschaftlich effizient, sondern auch nachhaltig produziert wird.

Der Neubau von außen: gradlinig, clean, modern.

Die Anlagen im Inneren der Halle entsprechen der modernsten Technik.

Automatisierung steigert Effizienz

Mit dem neusten Stand der Anlagentechnik gehen ein Höchstmaß an Sicherheit und eine klare Verbesserung der Arbeitsbedingungen einher – neben der Aufstockung der Produktionskapazitäten entscheidende Argumente für den Neubau. Denn die ursprüngliche Anlage stammte aus dem Jahr 1969, wie Matthies erklärt: „Da wurden noch zahlreiche Arbeitsschritte händisch erledigt, die wir nun teil- oder vollautomatisieren können. Das ist eine große Erleichterung und wird unsere Prozesse viel effizienter machen.“

Rund 80 Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen

setzen fortan mit fortschrittlichsten Steuerungstechniken und einem optimierten Anlagenlayout die Wünsche der Kunden individuell um.

13 mal
1,65 mal
3,4 Meter

– mit diesen Kesselmaßen erweitert die Verzinkerei ihr Produktspektrum und ihr Durchsatzvolumen deutlich.

Industriebrache wiederbelebt

Mit dem Neubau, der sich in direkter Nachbarschaft zur jetzigen Verzinkerei befindet, wird übrigens ein Gelände wiederbelebt, das seit Jahrzehnten ungenutzt und verwildert da lag. Einst betrieb die Milchwerke Mittelelbe GmbH hier eine Außenstelle zur Eipulverherstellung. Nach mehr als 30 Jahren belebt Seppeler nun die Industriefläche neu und sorgt durch die Aufstockung der Produktionskapazitäten außerdem für zahlreiche neue Jobs.

Auch bei hoher Automatisierung ist weiterhin eine händische Zuarbeit erforderlich.

Dank der modernen Produktionsanlagen können zahlreiche Arbeitsschritte, die vorher händisch erledigt wurden, nun automatisiert erfolgen.

Streuobstwiese in Parchen unterstützt

Seppeler investiert in eine Streuobstwiese der Parchener Leinölmühle. „Wir hätten diesen Naturausgleich für unseren Neubau in Genthin gar nicht leisten müssen, da das Gelände seit Jahren eine Industriebrache war, aber wir wollten der Natur etwas Gutes tun“, erklärt Michael Richter, Leiter der Anlagen- und Verfahrenstechnik der Seppeler Holding. Die Förderung der 4.400 Quadratmeter großen Wiese, die neben verschiedenen Obstsorten auch die Biodiversität gedeihen lässt, zeigt, dass Nachhaltigkeit ein großes Anliegen bei Seppeler ist. Die Seppeler Gruppe arbeitet schon seit Jahren mit einem Integrierten-Management-System, das ökonomische, ökologische und soziale Belange in Einklang bringen soll. Umweltschutz und Ressourcenschonung sind dabei wichtige Aspekte – und gelebte Praxis.

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